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Völkerschlachtdenkmal Leipzig

Das Völkerschlachtdenkmal wurde in Erinnerung an die Völkerschlacht in Leipzig nach Entwürfen des Berliner Architekten Bruno Schmitz errichtet. Im Leipziger Ortsteil Meusdorf stand 1813 an dieser Stelle die Quandtsche Tabaksmühle, in welcher der Befehlsstand von Napoleon war. Zur Feier des 100 -jährigen Gedenkens wurde dieses Denkmal am 18.Oktober 1913 im Beisein des Kaisers Wilhelm II. und aller 22 Bundesfürsten eingeweiht.

Mit seiner Höhe von 91 m ist es ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt Leipzig. Es ist sogar bei guter Sicht vom Fichtelberg aus (105 km) zu sehen. Heute gehört das Völkerschlachtdenkmal mit seinen Ausstellungen zum Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Vor dem Völkerschlachtdenkmal befindet sich ein künstliches Wasserbecken.

Daten zum Denkmal

Bauzeit:  15 Jahre

  • Höhe: 91 m; Innenhöhe der Kuppelhalle: 68 m
  • Anzahl der Fundamentpfeiler: 65; Fundamentplatte: 70 m × 80 m × 2 m
  • Masse aller baulichen Anlagen: 300 000 t
  • Menge des verbauten Betons: 120 000 m³ / ca. 200 000 t
  • Anzahl der verbauten Natursteinblöcke: 26 500
  • Gesamtzahl der Stufen bis zur Plattform: 500
  • Größe der St. Michael-Figur: 19,60 m Größe der Figuren Innen: 10 m
  • Breite der Reliefwand: 60 m
  • Abmessung des Wasserbeckens:162 × 79 m
  • Wasserfläche des Wasserbeckens: 11.240 Quadratmeter

Die Baukosten beliefen sich auf 6 Millionen Mark (33.081.373 Euro)

Völkerschlachtdenkmal Leipzig

Aus der Geschichte

Der Grundstein für das Denkmal wurde am 18. Oktober 1898 im Südosten der Stadt auf dem 2.500 m² große Gelände gelegt. Die Entwürfen waren von Bruno Schmitz und der Bauherr war Clemens Thieme, welcher einige Änderungen am ursprünglichen Plan vornahm. Die Finanzierung erfolgte durch 26 speziell eingerichtete Lotterien und durch Spenden. Da der Baugrund unsicher war, musste die Baugrube 4,75 m tief ausgehoben werden, 82.000 m³ Erde wurden bewegt und dies dauerte zwei Jahre.

Treppenaufgang am Völkerschlachtdenkmal in leipzig

Nach den Fundamenten wurden die Stützmauern aufgestellt. Danach drei große Sockelschichten. Das erste Gerüst war 54 m hoch und benötigte 700 m³ Holz. Eine elektrische Anlage betrieb vier Steinwinden, zwei Steinaufzüge, zwei Pumpen, eine Betonmischmaschine und die Drahtseilbahn. Das Kugelgewölbe und die vier Rundbögen wurden gleichzeitig hochgezogen. Jeder Stein war dabei besonders errechnet und konstruiert, so dass alles ineinanderpasste. Das Denkmal wurde in seinen sichtbaren Teilen aus Beuchaer Granitporphyr, aus dem Kirchbruch rund um die Bergkirche Beucha, errichtet. Für das Bauvorhaben mussten 26.500 Steinblöcke in Beucha gewonnen, bearbeitet und nach Leipzig transportiert werden.

Das Fundament besteht bis auf die Höhe von 23 m aus Eisenportlandzement. Insgesamt ist im Denkmal 90 % Beton verbaut worden. Die Kuppel besteht aus Gips mit einer Stahlarmierung.

Durch den Einsatz vieler Maschinen, waren im Durchschnitt nur 40 Arbeiter direkt am Denkmal gleichzeitig tätig. Ihr Wochenlohn betrug 9 Mark (heutiger Wert 64 Euro).

Am 18. April 1945 verschanzten sich Soldaten und Volkssturmmänner in dem Denkmal. Durch den Artilleriebeschuss der Amerikaner kam es zu Schäden. Nach einem Tag ergaben sich die im Denkmal verbliebenen Soldaten.
Im Jahr 2003 begannen Rekonstruktions- und Sanierungsmaßnahmen. Zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht waren diese am Denkmal beendet. Die Arbeiten an den Außenanlagen sind seit 2019 abgeschlossen. Die Kosten betrugen ca. 30 Millionen Euro. Zwei Fahrstühle sind in Betrieb und bis zur Plattform in 57 m Höhe ist das Denkmal barrierefrei. Seit November 2019 kann es auch virtuell begangen werden.