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Urlaubsregionen in der Tatra

Slowakei

Bis zur politischen Wende war es den Bergfreunden in der DDR nur möglich, ein Hochgebirge in der benachbarten CSSR und Polen zu besuchen. Die Tatra ist das kleinste Hochgebirge in Mitteleuropa und ist etwas in Vergessenheit geraten. Wir wollen deshalb einige Wanderziele in der Slowakei für Bergsportfreunde vorstellen.
Wie eine Kette ziehen sich die Gebirgszüge der Westkarpaten bis zur Grenze mit der Ukraine hin.

Hohe Tatra (Vysoké Tatry) ist das höchste Teilgebirge der Tatra und das kleinste Hochgebirge mit alpinen Charakter in Mitteleuropa und der Karpaten. Sie liegt zu zwei Dritteln in der Slowakei und zu einem Drittel in Polen. Der höchste Berg ist die Gerlachovský štít (2654 m), die zugleich der höchste Berg der Slowakei und der gesamten Karpaten ist. Der Rysy (Meeraugspitze) mit drei Gipfel befindet sich an der polnisch-slowakischen Grenze. Der höchste Punkt in der Slowakei erreicht eine Höhe von 2503 m. Der Nordwestgipfel ist mit 2499,6 m der höchste Berg Polens. Der Lomnický štít (Lomnitzer Spitze) ist mit 2.632 m der dritthöchste Berg der Slowakei.

Das Gebirge gehörte historisch zur slowakischen Landschaft Zips und im Südwesten zur Landschaft Liptau. Die slowakischen Gemeinden sind als Stadt Vysoké Tatry zusammengefasst. In Polen gehört die Hohe Tatra zur Region Podhale in der Woiwodschaft Kleinpolen. Die Hohe Tatra ist das am besten erschlossene Touristengebiet in den Karpaten. Auf polnischer Seite ist das Tourismuszentrum die Stadt Zakopane. Die bekanntesten slowakischen Orte sind Poprad, Štrbské Pleso, Starý Smokovec und Tatranská Lomnica.


Niedere Tatra (Nízke Tatry) liegt südwestlich gegenüber der Hohen Tatra. Der Hauptkamm ist 95 Kilometer lang und erstreckt sich in west-östlicher Richtung. Große Teile reichen über die in 1.500m befindliche Baumgrenze. Der niedrigere zentrale Abschnitt zwischen den Pässen Čertovica und Priehyba ist bewaldet. Höchste Gipfel sind der Ďumbier (2043 m), die Štiavnica (2025 m) und der Chopok (2023 m). Vom Hauptkamm aus ziehen sich lange Seitenkämme nach Norden. Im Süden fällt das Gebirge steil ab.

Die bekannteste Wanderregion ist das Demänovská -Tal mit dem Skigebiet von Jasná. Sehenswert sind auch die Demänováer Tropfsteinhöhle und die Demänováer Eishöhle. Der Nationalpark Niedere Tatra bedeckt den Hauptkamm und das Vorgebirge der Niederen Tatra, einen Teil der Kozie chrbty und des Starohorské vrchy. Er erstreckt sich über 100 km Länge zwischen den Flüssen Hron und Waag. Der Verwaltungssitz befindet sich in Banská Bystrica.


Westliche Tatra (Západné Tatry) befindet sich direkt an der Grenze zwischen der Slowakei und Polen. Sie ist Teilgebiet des Gebirges Tatra und somit der Westkarpaten. Sie liegt mit eine Fläche von ca. 400 km² westlich der bekannteren Hohen Tatra. Der höchste Gipfel ist die Bystrá mit 2248 m.

Ausgangsorte für den Besuch der Westtatra sind in der Slowakei Ružomberok, Tvrdošín und Liptovský Mikuláš. Von Polen aus ist der Zugangsort Zakopane. Trotz ihrer unberührten eindrucksvollen Landschaft steht die Westtatra im Tourismus zurück. Die Kenntnis über diesen Gebirgsteil bleibt im Schatten der Hohen Tatra. Das Wanderwegenetz ist gut erschlossen. Der Hauptkamm ist begehbar. Im Osten ist aber eine Lücke von 5 km.

Wichtige touristische Stützpunkte in der Westtatra sind die Siedlung Zverovka im Nordwesten und die Berghütte Žiarska chata im Süden. Die gesamte Fläche des Gebirgszuges gehören zum slowakischen Nationalpark Tatra.

Nationalpark in der Region Tatra

... ist der älteste slowakische Nationalpark und umfasst die Westtatra, Hohe Tatra und Beler Tatra (Belianske Tatry). Die Kernzone beträgt 738 km² und eine Schutzzone von 307 km². Wanderwege mit einer Gesamtlänge von etwa 600 km und 22 Radwanderwege sind ausgewiesen.
Der Sitz der Verwaltung befindet sich in Tatranská Štrba. Gemeinsam mit dem polnischen Nationalpark gehört er seit 1992 zu den Biospährenreservaten der UNESCO.

Im gesamten Nationalpark gelten strenge Verhaltensregeln. Das betrifft das Parken und Campen, Übernachtungen im Freien und Betretungsverbot für Hunde (Ausnahme Führhunde). Innerhalb des Nationalparks dürfen nur Straßen und markierte Wege benutzt werden. Es gibt auch Gebiete als Totalreservat. Touren außerhalb der markierten Wege dürfen nur mit Genehmigung der Nationalparkverwaltung mit Führung eines registrierten Bergführers unternommen werden.

Auf der sklowakischen Seite gilt für Wanderwege oberhalb der Schutzhütten eine Wintersperre vom 1. November bis 15. Juni. Auf der polnischen Seite hingegen sind die Wanderwege das ganze Jahr über geöffnet. Für Wanderer gibt es mehrere Schutzhütten in der Hohen Tatra.
Von Tatranská Lomnica führt eine Seilbahn auf die Lomnitzer Spitze. Aus Zakopane kann man mit einer Seilbahn auf den Kasprowy Wierch ( 2.000 m ) gelangen. Von dort ist ein leichter Wanderweg ausgebaut. Der zweiter leichte Weg ist der Oswald-Balzer-Weg zum Bergsee Meerauge auf ca. (1400 m). Im Sommer wird der Oswald-Balzer-Weg von ca. 10.000 Personen pro Tag befahren bzw. begangen. Die Gesamtlänge der Wanderwege im polnischen Tatra-Nationalpark beträgt 275 km.

Bergsteigen

Das Besteigen von Gipfeln ist nur über markierte Wege gestattet. Klettern ist nur Mitgliedern anerkannter Bergsteigervereine nach Anmeldung bei der jeweiligen Nationalparkverwaltung oder Bergwacht erlaubt. Einige Naturreservate sind allerdings für alle alpinistischen Aktivitäten vollständig gesperrt.
Bergsteiger sollten sich aber ausführlich über die Bedingungen informieren, sie müssen ihren Mitgliedsausweis bei sich tragen und diesen auf Verlangen den Mitarbeitern des Nationalparks vorzeigen.

Auf slowakischer Seite ist Skifahren nur auf markierten und präparierten Pisten und Wegen möglich. Auf polnischer Seite werden die Wanderwege im Winter nicht geschlossen. Daher ist z. B. eine Abfahrt abseits von Pisten für Skifahrer und Snowboarder auch entlang den Wanderwegen möglich. Benutzt werden dürfen markierte Wanderwege, aber Fußgänger und Schneeschuhwanderer haben dort Vorrang.